Kürzlich erzählte uns eine befreundete Familie, dass sie ihren Urlaub an der Nordsee stornieren wollte. Neugierig geworden fragten wir nach dem Warum.
PFAS im Meeresschaum
Ob wir denn nicht gehört hätten, dass der an den Nordseestränden angespülte Meeresschaum stark mit PFAS-Chemikalien belastet sei.
Hatten wir nicht.
Doch eine kurze Recherche im Internet klärte uns auf. Greenpeace hatte Ende 2024 Proben an der deutschen Nord- und Ostseeküste genommen und kürzlich das Ergebnis veröffentlicht.
So enthielten im November 2024 im Sylter Norden gesammelte Meeresschaumproben gut 96.000 Nanogramm PFAS-Chemikalien pro Liter.
Das ist eine ziemlich große Zahl, die im Vergleich zu den Grenzwerten unseres nördlichen Nachbarstaates sogar noch größer wird:
Der dänische Grenzwert für Badegewässer liegt nämlich bei nur 40 Nanogramm pro Liter. Deutschland hat noch keinen Grenzwert festgelegt.
Was sind PFAS
Per- und Polyfluoralkylsubstanzen, kurz PFAS, stellen eine Gruppe von mehr als 12.000 chemischen Verbindungen dar, die seit den 1950er Jahren in verschiedenen industriellen Anwendungen sowie Konsumgütern eingesetzt werden.
Aufgrund ihrer optimalen wasser-, fett- und schmutzabweisenden Eigenschaften finden PFAS Verwendung in Produkten wie Antihaftbeschichtungen, wasserfester Bekleidung, Lebensmittelverpackungen und Feuerlöschschäumen. Ein außergewöhnliches Merkmal von PFAS ist ihre hohe Umweltbeständigkeit, wodurch sie häufig als "Ewigkeitschemikalien" bezeichnet werden.
Laut Experten ist davon auszugehen, dass PFAS weder in der Umwelt noch im menschlichen Körper abgebaut werden.
Außerdem stehen PFAS zum Teil in Verdacht die Immunantwort zu beeinträchtigen und das Risiko einer Krebserkrankung zu erhöhen.
PFAS im Trinkwasser: Eine unsichtbare Gefahr
Im Vergleich zu Meeresschaum ist die Wahrscheinlichkeit PFAS über unser Trinkwasser aufzunehmen, als sehr viel höher einzuschätzen.
In einer Untersuchung des BUND, veröffentlicht im Frühjahr 2024, wurde in neun von zehn getesteten Städten in Deutschland, darunter Berlin, Frankfurt am Main und Stuttgart, die Anwesenheit von PFAS im Leitungswasser nachgewiesen.
Das Bundesumweltministerium ist sich dessen bewusst und hat in der Trinkwasserverordnung einen Grenzwert für PFAS festgelegt. Dieser wird in zwei Stufen ab dem 12.01.2026 eingeführt.
Doch wie gelangen die PFAS ins Trinkwasser?
Natürlich gibt es nicht den einen Verursacher, sondern PFAS wandern auf verschiedenen Wegen in unser Trinkwasser.
- Industrielle Abwässer: PFAS-haltige Abwässer aus Fabriken, die PFAS-haltige Stoffe herstellen oder bei ihrer Produktion verwenden, können in Trinkwasserquellen wie Flüsse und Seen sickern.
- Deponien: PFAS-haltige Produkte, die auf Mülldeponien entsorgt werden, können im Laufe der Zeit auslaugen und so ins Grundwasser gelangen.
- Feuerlöschschäume: Der Einsatz von PFAS-haltigen Löschschäumen hat insbesondere bei Großbränden zu erheblichen Grundwasserbelastungen geführt.
Sollten wir uns Sorgen machen
Die Dauerhaftigkeit von PFAS bedeutet, dass sie sich in der Umwelt und in unseren Körpern anreichen können.
Selbst geringe Konzentrationen im Trinkwasser können langfristige Auswirkungen auf die Gesundheit haben.
Zudem sind herkömmliche Wasseraufbereitungverfahren oft nicht in der Lage, PFAS vollständig zu entfernen, was die Herausforderung ihrer Beseitigung noch verstärkt.

In kommenden Artikeln werden wir uns an dieser Stelle damit beschäftigen, welche Maßnahmen ergriffen werden können, um PFAS aus dem Trinkwasser zu entfernen.
So bietet unser Partner Pentair Everpure in den USA bereits Filter zur Reduktion von PFAS im Leitungswasser an.
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